Zwischen Schlacht und Sage – Troja und sein Umland

Kaum eine Stadt fasziniert so sehr wie das antike Troja. Die sagenhafte Schlacht um die schönste Frau der Welt, die tragische Verwundung des Achilles und die weltweit berühmteste Kriegslist hüllen diesen Ort bis heute in eine Blase der Mystik. Dabei fand die für die Ägäis wichtigste Schlacht einige Meter weiter statt – und bestimmt das Schicksal der Türkei bis heute.

Troja: Kleinasiens wichtigster Kriegsschauplatz?

Wer in der Region um Çanakkale unterwegs ist, wird nicht nur von seiner historischen Bedeutsamkeit erschlagen, sondern auch und vor allem von einem: hölzernen Pferden. Nachbauten der Kriegslist zieren nicht nur die historische Ausgrabungsstätte Troja, sondern auch die Stadt Çanakkale selbst und natürlich die zahlreichen Souvenirgeschäfte. Die Türken sind zu Recht stolz, Schauplatz einer solch berühmten Sage zu sein. Und nicht nur junge Archäologie-Studenten, sondern auch Touristen aus aller Welt zieht es zu dem bekannten Schlachten-Schauplatz.

Wie viel von Homers Sage wahr ist, kann heute niemand sagen. Sicher ist jedoch, dass die Stadt Troja tatsächlich einmal in Herrlichkeit erblühte und später niederging. Ob eine schöne Frau namens Helena der Auslöser war und ein stolzer Held namens Achilles entscheidend zum Ausgang der Schlacht beigetragen hat, kann heute niemand mehr sagen.

Dafür gibt es eine weit unbekanntere, aber umso aufregendere Geschichte über Troja: Denn als der deutsche Hobbyarchäologe Heinrich Schliemann die Stadt auf der Suche nach dem Schatz des Priamos durchwühlte, machte er fleißig Aufzeichnungen.

Diese können sich Touristen heute als Einstimmung zu ihrem historischen Urlaub zu Gemüte führen – und sich dabei über den eifrigen Hobby-Archäologen lustig machen oder sich selbst wie ein moderner Odysseus fühlen, der sich im Auftrag der Geschichte auf Schatzsuche begibt.

Die Schlacht um die Dardanellen – bewegende türkische Geschichte

Troja ist in der Region Çanakkale beheimatet. Viele Deutsche setzen die Region wegen ihrer Traumstände und der berühmten Ruinenstadt auf ihren Plan – und vergessen dabei ein Denkmal, das politisch weit bedeutender ist als das historische Troja. Denn unweit der Stadt Çanakkale befindet sich ein historischer Nationalpark auf der Gelibolu-Halbinsel. Und die Schlacht, die dort 1915 ausgetragen wurde, hatte große Auswirkungen auf die heutige Türkei. Denn der Schlachtenführer war niemand geringeres als Mustafa Kemal, der später unter dem Namen Atatürk die Türkei komplett umkrempeln sollte.

Mustafa Kemal ging mit einem entscheidenden Spruch in die Geschichte dieser dramatischen Schlacht ein: „Ich befehle euch nicht den Angriff, ich befehle euch zu sterben.“ Mit diesem Befehl schickte er seine türkischen Truppen mit deutscher und bulgarischer Unterstützung in die Schlacht, um die Region gegen die Franzosen, die Briten, die Neuseeländer und die Australier zu verteidigen. Und tatsächlich fielen die Dardanellen, wie das Gebiet damals genannt wurde, den Türken in die Hände, und Mustafa Kemal ging als Atatürk in die Politik-Geschichte ein.

Viele Touristen aus den beteiligten Ländern besichtigen den Historischen Nationalpark heute, um sich die Geschichte ihres Volkes ein wenig näher zu bringen. Und tatsächlich ist hier mehr Schlachtgeschichte zu erfahren als im historischen Troja. In der beeindruckenden Festung Sultaniye Kalesi in Çanakkale gibt es übrigens einiges über die Schlacht zu lernen – und original Relikte und Waffen aus dieser Zeit.

Die Türkei – Eines der beliebtesten Reiseziele

Wer eine Besichtigung dieser wichtigen historischen Stätten plant, kann z.B. seinen Türkei-Urlaub bei http:/www.lastminute.de/reisen/tuerkei/ buchen, dem Testsieger von Stiftung Warentest und Computerbild. Eine frühzeitige Reiseplanung lohnt sich auf jeden Fall, denn die Türkei gehört zu den beliebtesten Reisezielen Europas. Und das aus gutem Grund. Denn nicht nur Troja und das Umland sind eine Reise wert.