Flughafen Frankfurt: die neue Landebahn

Vor kurzem wurde die Neue Landebahn am Flughafen Frankfurt nach einem 14 Jahre andauernden Streit mit den Anwohnern in Betrieb genommen. Doch so richtig zufrieden ist am Ende keiner der Beteiligten. Die gestressten Anwohner müssen sich in den nächsten Jahren auf eine deutlich erhöhte Lärmbelästigung einstellen und die Betreiber sind sauer, weil der Ausbau so lange gedauert hat. Unzufrieden sind zudem auch die Fluggesellschaften aufgrund des für sie überraschenden Nachtflugverbots, welches insbesondere die Luftfrachtgesellschaften hart trifft. Dazu kommt noch die Politik, welche mit dem Versuch es allen recht machen zu wollen, um ein neues Startbahn-West Szenario zu verhindern, deutlich gescheitert ist. Alles zusammen, führt zu einer fatalen Außendarstellung, was die Durchsetzung eines wirtschaftlich notwendigen Projekts in einem der führenden Wirtschaftsnationen der Welt angeht. Dies wird deutlich, wenn man sich zum Vergleich China anschaut. Dort werden in den nächsten vier Jahren 45 neue Flughäfen gebaut, von denen mindestens 12 so groß sein werden, wie der Frankfurter Flughafen

Nachtflugverbot bringt Chaos

Das überraschend ausgesprochene Nachtflugverbot trifft insbesondere die Lufthansa hart. Man erwartet Einbußen im Frachtverkehr im zweistelligen Millionenbereich. So starten die Maschinen abends ab Frankfurt nach Köln-Bonn und fliegen dort nach mehreren Stunden Wartezeit weiter über Russland nach Indien oder China. Am Flughafen Frankfurt werden knapp 75 Prozent des gesamten deutschen Luftfrachtverkehrs abgewickelt. Betrachtet man die 10 größten Frachtflughäfen, dann ist Frankfurt der Einzige mit einem bestehenden Nachtflugverbot.

Weiterer Ausbau geplant

Nicht nur die neue Landebahn, sondern auch noch ein neues Terminal soll in den nächsten Jahren gebaut werden. Insgesamt kostet der Ausbau des Flughafen Frankfurt circa 4,3 Milliarden Euro. Etwa 100000 neue Arbeitsplätze sollen dadurch entstehen. Wie die Kanzlerin nach ihrer ersten Landung auf der neuen Landebahn feststellte, soll diese dazu beitragen „den Wirtschaftsstandort Deutschland auch künftig zu sichern“. Betrachtet man sich das zaghafte Vorgehen insbesondere der hessischen Landesregierung, ist hiervon jedoch nicht zu erkennen